Das Goldmund-Quartett zählt zu den gefragtesten Nachwuchsquartetten
Deutschlands. Neben Studien bei Gerhard Schulz an der Staatlichen
Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart und bei
Günther Pichler an der Escuela Superior de Música Reina Sofia
gaben dem Quartett Meisterkurse und Studien unter anderem bei
Mitgliedern des Vogler-, Artemis-, Ysaye- und Cherubini-Quartetts,
André J. Roy, Eberhard Feltz und Alfred Brendel wichtige musikalische
Impulse.
Seit seinem Debut ist das Quartett neben seiner regen Konzerttätigkeit
in Deutschland und Europa gern gesehener Gast vieler internationaler
Festivals. Reisen führten nach Dänemark, Frankreich, Norwegen, Spanien,
Kanada, China und in die USA. Zu den musikalischen Partnern des Quartetts
gehören so renommierte Künstler wie Peter Buck (Melos-Quartett),
Christopher Park, Christoph Poppen und Arabella Steinbacher.
Der Abend beginnt mit dem Quartett Nr. 5 aus Joseph Haydns Opus 76.
Im Mittelpunkt steht der zweite Satz in Fis-Dur, ein Largo, Cantabile e mesto.
Dazu meinte Ludwig Finscher (bedeutender deutscher Musikhistoriker),
daß die "harmonischen Wendungen" dieses Satzes und das
"sanfte Verlöschen des Endes" von "unbeschreiblicher Schönheit" seien.
Das dritte Quartett dürfte neben dem siebten das beliebteste und
am häufigsten aufgeführte Schostakowitschs sein. Das fünfsätzige
Werk entstand nach Vollendung der stimmungshellen neunten Symphonie.
Es ist gleichsam ein Kompendium von Stilmitteln, die den typischen
Schostakowitsch-Klang jener Zeit ausmachen (Deutschlandfunk 1998).
Mit dem letzten Werk des Abend setzt das Goldmund-Quartett den
Weg fort, den es bei seinem ersten Besuch in Wolfratshausen begonnen
hat: dem damals gespielten ersten Streichquartett von Johannes Brahms
folgt nun das zweite. Brahms hat sein Schaffen mit einer ungewöhnlichen
Selbstkritik begleitet; nach eigener Aussage hat er zwanzig Entwürfe
für Streichquartette verworfen, bevor er 1873, also erst mit 40 Jahren,
die beiden schon 8 Jahre vorher konzipierten Quartette op. 51 herausgab.
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