In regelmäßigen Abständen finden auch die großen klassischen Werke
für Chor und Orchester den Weg in unsere Abo-Konzerte. Nach
Beethovens Neunter, dem Deutschen Requiem von Brahms oder Haydns
Schöpfung haben wir uns Mendelssohns Elias vorgenommen. Diesmal
wird der Philharmonische Chor Isartal durch das Vokal-Ensemble
Icking verstärkt.
Felix Mendelssohn Bartholdy wählte nach seinem erfolgreichen Oratorium
"Paulus" den streitbaren und leidenschaftlichen Charakter des Propheten
Elias für sein zweites großes Oratorium.
Die Sorge um Wasser - aktueller denn je - bildet den dramatischen
Spannungsbogen des ersten Teils des Oratoriums. Nach der Ankündigung
einer mehrjährigen Wasserknappheit durch den Propheten Elias folgt der
Chor mit dem Bittgebet "Hilf, Herr!" und dem A-cappella-Rezitativ "Die
Tiefe ist versieget!". In der Auseinandersetzung mit König Ahab und den
Baal-Priestern werden deren Rufe: "Baal, erhöre uns!" von Elias
mit "Rufet lauter!" verspottet. Den Abschluß des ersten Teils bildet
das großangelegte "Regenwunder", eingeleitet durch einen Dialog
zwischen Elias und einem den Himmel beobachtenden Knaben bis zum
Jubel der Menge über die rauschenden Regengüsse.
Der zweite Teil ist weniger dramatisch, enthält aber zahlreiche
lyrische Momente, insbesondere die Arie "Es ist genug", in der
Elias' verzweifelter Lebensüberdruß zum Ausdruck kommt. Darauf folgt
als beruhigender Kontrast das A-cappella-Terzett "Hebe deine Augen
auf" und der Chor "Siehe, der Hüter Israels". Dieser Teil zeigt
die insgesamt bittere Niederlage des Propheten. Die Königin hetzt
das Volk zum Mord am unbequemen Mahner Elias auf, der in der
Begegnung mit dem unsichtbaren Gott den Höhepunkt seines
Prophetenlebens erfährt.
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