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Esmé-Quartett
Samstag, 27. Februar 2021, 19:30 Uhr
Loisachhalle Wolfratshausen
Karten 30 € / ermäßigt 15 € (gegen Vorlage des entsprechenden Ausweises)
inkl. aller Ticket-Gebühren
wegen der Corona-Pandemie abgesagt!
Wonhee Bae, Violine 1
Yuna Ha, Violine 2
Jiwon Kim, Viola
Yeeun Heo, Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquartett Nr. 21 D-Dur KV575 (1789)
Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 9 Es-Dur, op. 117 (1964)
Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquartett Nr. 6 f-moll, op. 80 (1847)
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Das Esmé-Quartett wurde 2016 an der Hochschule für Musik und
Tanz in Köln von vier koreanischen Musikerinnen gegründet, die
sich schon lange als Freunde kannten. Rasch machte sich das Quartett einen
Namen als außergewöhnliches Kammerensemble. Im Frühjahr
2018 gewann das Quartett den ersten Preis und vier Sonderpreise beim
Wigmore Hall International String Quartet Competition in London und
wurde im Herbst 2018 HSBC-Preisträger der Académie du Festival d'Aix.
Es folgten Preise beim Internationalen Kammermusikwettbewerb Trondheim 2017,
dem Irene-Steels Wilsing Streichquartettwettbewerb 2018 und dem 55. Possehl
Musikpreis Lübeck 2018.
Den Auftakt des Konzerts bildet Mozarts Streichquartett D-Dur KV 575,
das auch "Preußisches Quartett Nr. 1" genannt wird,
als erstes von insgesamt drei angeblich vom Preußenkönig
Friedrich Wilhelm II. in Auftrag gegebenen Quartetten, der ein
leidenschaftlicher Cellospieler war. Inzwischen aber scheint es klar,
daß es keinen Auftrag des Königs dazu gab und Mozarts
Bemerkung zum Eintrag in seinem Werkverzeichnis "Für Seine Mayestätt
dem könig in Preussen" wohl nur Wunschdenken war.
Sein 9. Streichquartett hat Schostakowitsch seiner dritten Frau
Irina Antonovna gewidmet. Wie man heute weiß, wollte der
Komponist nach dem Offenbarungswerk seines 8. Quartetts, das er als
Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs komponiert hatte,
Selbstmord begehen. Nachdem er diese Depression überwunden hatte,
schrieb er im Frühjahr 1964 sein 9. Quartett, und zwar in Es-Dur,
der parallelen Durtonart von c-Moll, der Schicksalstonart des 8. Quartetts.
Im Mai 1847 starb Fanny Hensel, die musikalisch hochbegabte Schwester
Felix Mendelssohns, unter tragischen Umständen im Alter von nur
41 Jahren: Am 14. Mai leitete sie eine Chorprobe zur "Ersten
Walpurgisnacht" ihres Bruders und erlitt einen Schlaganfall.
Noch in derselben Nacht starb sie. Der erschütterte Bruder hat
diesen Verlust nie verwunden. Das Werk kann zweifelsfrei als Reaktion
auf den Tod der Schwester interpretiert werden. Es ist ein Stück
von so rückhaltloser Intensität des Ausdrucks, wie es
Mendelssohn nur einmal geschrieben hat. Als er es im September 1847
beendete, hatte er selbst nur noch zwei Monate zu leben.
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