Mit Charlotte Veihelmann stellt der Konzertverein Isartal erneut eine
junge herausragende Musikerin vor und gibt ihr die Gelegenheit, eines
der ganz großen Violinkonzerte zu musizieren, nämlich Brahms'
D-Dur-Violinkonzert. Bereits mit acht Jahren konnte sie erste
solistische Erfahrungen sammeln. Inzwischen hat sie nach
dem Abschluß ihres Masterstudiums an der Musikhochschule Freiburg
im September 2018 die Stelle einer Akademistin an der Deutschen
Oper in Berlin angetreten.
Brahms begann das Werk im Sommer 1878 während
eines Sommeraufenthaltes in Pörtschach am Wörthersee. Ende August
schickte er seinem Freund, dem Violinisten Joseph Joachim, die
Violinstimme des ersten Satzes und den Beginn des Finales mit der
Ankündigung, dass "die ganze Geschichte vier Sätze" haben solle.
Es folgte ein intensives Ringen der beiden Musiker um die Form,
das sich über die Uraufführung hinaus fortsetzte. Da Brahms selbst
die Violine nicht beherrschte und aus der Perspektive des Pianisten
komponierte, war der Austausch mit Joachim entscheidend für die
Endform des Stückes.
Schubert schrieb seine Ouvertüre e-moll DV 648 im Februar 1819.
Die Uraufführung fand im November 1821 im Großen Redoutensaal
der Wiener Hofburg statt. Sie verschwand aus der öffentlichen
Wahrnehmung bis zur Veröffentlichung der Gesamtausgabe von Schuberts
Werken 1886. Sie erklang zusammen mit Beethovens Siebenter Sinfonie
und dem Schluß-Sextett aus Mozarts "Don Giovanni". Schuberts
dramatisches e-Moll-Werk war also in bester Gesellschaft,
doch berichtete die "Allgemeine Musikalische Zeitung" zu
Leipzig nur lakonisch: "Alles ging brav zusammen".
L'Arlésienne (deutsch: "Die Arlesierin") von Georges Bizet
entstand 1872 ursprünglich als Bühnenmusik zu dem
gleichnamigen Schauspiel von Alphonse Daudet und umfaßt
Orchesterstücke, Chöre und Melodramen. Daudets Schauspiel
hatte keinen Erfolg, umso mehr wurde Bizets Musik schon
unmittelbar nach der ersten Aufführung vom Pariser Publikum
als außergewöhnlich gelungen anerkannt, so daß er eine
Orchestersuite aus einigen Stücken zusammenstellte, die
großen Beifall fand und Bizet noch vor seiner Oper Carmen
in Paris populär machte. In der heutigen Konzertpraxis sind
zwei Suiten präsent, wobei die zweite Suite posthum von
Ernest Guiraud zusammengestellt wurde.
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