Nach der Zauberflöte 1998, den heiteren Carmina Burana 2003 und
der unvergesslichen Aufführung des Freischütz' auf der Bergwaldbühne 2011
haben wir uns diesmal Verdis hoch emotionalem Beziehungsdrama "La Traviata"
zugewendet.
Wir zeigen die Oper in einer Kammerbesetzung, die es dem Orchester und
den Solisten erlaubt, die wunderschönen Arien und Duette ausführlich zur
Geltung zu bringen. Die schon beim Freischütz bewährte Zusammenarbeit
mit Doris Heinrichsen (Regie) und Wolfgang Lackner (Bühnenbild) verspricht
eine gelungene Aufführung.
Selten war eine Opernpremiere (6. März 1853) so nahe am Zeitgeschehen wie
"La Traviata". Das Vorbild der Titelfigur, Marie Duplessis, war gerade
sechs Jahre zuvor ihrer Tuberkulose erlegen, der sehr autobiographisch gefärbte Roman
von Alexandre Dumas "Die Kameliendame" war 1848 erschienen
und das weltbewegende Theaterstück dazu im Jahr zuvor uraufgeführt worden, als
Giuseppe Verdi sein in nur 45 Tagen komponiertes Werk im
"La Fenice" in Venedig der Öffentlichkeit präsentierte.
Auch sein eigenes Leben ist hier gespiegelt, lebte er doch ebenfalls mit einer
gesellschaftlich nicht akzeptierten Frau, der Sängerin Giuseppina Strepponi,
die mehrere uneheliche Kinder hatte, zusammen.
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