Sinfonische Dichte, homogener Gesamtklang, "kammermusikalische Intensität
und Emotionalität" (FAZ) – bereits kurz nach seiner Gründung 2018 wurden
dem Trio Orelon diese Eigenschaften zugeschrieben. Im Trio werfen die drei
einen neugierigen und dynamischen Blick auf die Werke ihrer Instrumentenkombination
und verbinden diese mit einer unbändigen Energie und Lust am differenzierten Ausdruck.
Das Trio erspielte sich u. a. den ersten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen
Musikwettbewerb der ARD 2023 in München, beim "International Chamber
Music Competition" in Melbourne und beim Wettbewerb "Schubert und die
Musik der Moderne" in Graz.
Der 1952 geborene und im Juli 2014 verstorbene Wolfgang Rihm ist einer der bedeutendsten
Komponisten der Gegenwart. 1982 bis 1984 schrieb er drei "Fremde Szenen"
für Klaviertrio. Rihm meinte, sie seien "Versuche über Klaviertrio,
jene möbellastige Besetzung, die es nicht mehr gibt, die aber noch herumsteht.
Wie in verlassenen Räumen kann hier Unerlaubtes geschehen. Wir werden Zeugen befremdlicher
Szenerien." Rihm blickt hier auf die Tradition der romantischen Komposition
für die Triobesetzung zurück, während er gleichzeitig über das Wesen eben
dieses "Dialogs" mit der Vergangenheit nachdenkt.
Über sein 1847 entstandenes Klaviertrio Nr. 2 F-Dur schreibt Robert Schumann:
"Das Trio ist von ganz anderem Charakter als das in D und
wirkt freundlicher und schneller. Auf den Anfang des Adagio und auf ein
Allegretto (statt des Scherzo) freue ich mich immer, wenn es daran kommt."
Mieczysław Weinberg, aus polnisch-jüdischer Familie stammend,
entkam mehrfach nur knapp antisemitischen Pogromen und dem Zugriff
der Nationalsozialisten. Später in der Sowjetunion wurde er ein anerkannter
und gefeierter, zwischenzeitlich aber auch geächteter Komponist. Vom Krieg
zu schreiben, empfand er "als meine moralische Pflicht".
Sein Klaviertrio a-Moll op. 24 ist voller erfindungsreicher, markanter
Motive und fesselt mit seiner starken dramaturgischen Expressivität.
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